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"Kleine" Stolpersteine

Zum Beispiel Ärger

Welche Auswirkungen es im Außen hat, wenn ich ärgerlich bin, erfahre ich durch die Reaktion des Außen 
(der Antwort) meist sofort.

Welche Auswirkungen es auf mich im innersten hat und was damit min Zusammenhang steht, ist mir oft nicht bewusst.

Ärger ist ein Ausschlagen, ein vermeintliches sich wehren, aber wo gegen? 

Wer wehrt sich, ist unzufrieden, missmutig, angegriffen, gekränkt, lehnt sich auf? Wer weiß denn, was für mich 
"richtig" ist? 

Mein Empörtes "Ego", denn das ist es was mich dann treibt, mich und mein Umfeld aus der Harmonie reißt. Weiter Andere verletzt, (aus)teilt, zerstört und so eine "Kettenreaktion" (den selben Prozess im Anderen) auslöst. Zurück bleibt meist nur Enttäuschung, Verletzung, Verbitterung, ... also ausschließlich unbefriedigendes sowohl bei mir (in mir) wie beim anderen. Mauern statt Brücken. Trennendes statt Verbindendes, Heilendes und Weiterführendes. Ärger, Verärgert sein ist also eine Sackgasse, kein Ausweg und erst recht kein Wirkliches Ventil, denn damit verhärte, verschärfe ich die Ursache und das damit verbundene als "negativ" empfundene Gefühl nur noch.

Und die Lösung?

Was tun, wenn Ärger, Zorn, Wut, Abwehr, Angriff, Empörung, Selbstgerechtigkeit, Selbstmitleid, Sorge, Eigensinn, Trotz, Schmerz, Lieblosigkeit, Ungeduld, Undankbarkeit, Zweifel und Misstrauen (gegen Gott, das Schicksal, die Führung, den Augenblick,...) sich einschleicht, denn dieses sind alles die Verwandten des Ärgers (ein Gefühl kommt selten allein... ;-)?

Vernunft, Verdrängung, ein "besseres" Wissen, nicht wollen, sich zügeln, ... sind in diesem Moment keine Hilfe, im Gegenteil auf Dauer verstärken sie diese "ungeliebten" Gefühle nur und verhindern nicht nur die "Kontrolle" sondern vor allem auch die Lösung.

Wie kann ich mit diesen Gefühlen umgehen? 

Zuerst einmal natürlich es bemerken, nicht erst dann, wenn es bereits eskaliert, explodiert wie bei mir so oft, sondern ein Gespür für meine Reaktionen bekommen. 

Wann, in welcher Situation meldet sich diese Gefühle? 
Wie melden sie sich? 
Wie fühlt es sich an? 

Also Wahrnehmen!

Authentisch bleiben, nicht verdrängen, verschleiern, verwässern und verstellen sondern meine Gefühle in ihrer "vollen Bandbreite" als Wahrheit, Tatsache befinden. Sie respektieren und akzeptieren, denn sie haben einen "Grund", eine "Ursache", einen "Ursprung" und damit weis ich, dass ich  sie selber (und das nicht als bloße Charaktereigenschaft oder liebenswerte Schwäche") "eingeladen", ihnen eine "Daseinsberechtigung" und einen "Sinn" gegeben habe. Sie leugnen heißt dann mich, meine Vergangenheit, einen Teil meines Lebens verleugnen und dadurch sogar manchmal (wenn die Kämpfe zu stark werden) abzuspalten, zu trennen und somit mich selber abzulehnen und bekämpfen. Wenn ich mich "verstelle", verstelle ich vor allem mir den Weg, mir "mache ich etwas vor" und sehe dann nicht mehr was dahinter steckt, sehe nicht mehr "die Wahrheit".

Also Annehmen!

Dazu stehen. Schließlich sind es "meine" Gefühle, ein Teil von mir und sie wollen mir etwas mitteilen. 
Es sind ein Zeichen, Botschaften, Hinweise, Signale, ... Achtung etwas berührt und belastet mich. 

Was verspüre ich da wirklich? Vielleicht Angst?Warum berührt es mich so intensiv?
Warum kann ich es nicht stehen lassen?
Warum interpretiere ich es als "negativ", sehe es als Gefahr?
Was verbirgt sich dahinter? 
Warum bin ich so "programmiert"? 

Wenn ich dem auf die Spur gekommen bin, dann kann ich die "Wunde" die ich mit meinem Verhalten zu schützen meine verbinden lassen. 
Also Abgeben, vergeben, den Schmerz, die Ängste loslassen und wieder alles zulassen, mich wieder ungeteilt hingeben und vertrauen. 

Damit ändert sich auch mein Verhalten, denn "ohne Ursache keine Wirkung", meine Wahrnehmung (sowohl Sicht der Dinge als auch Standpunkt) und mein Leben (die Situation, mein Gegenüber...). Der Teufelskreis ist durchbrochen.

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»Jeder Mensch hat auch seine moralische backside, die er nicht ohne Not zeigt, und die er so lange als möglich mit den Hosen des guten Anstandes zudeckt.«   
Georg Christoph Lichtenberg (1742- 1799), Sudelbuch B, 78



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